Das Schloss
Auf festem Porphyrfels gegründet, in sicherer Position und weitem Blick über das Tal wurde im Spätmittelalter an dieser Stelle ein Beobachtungsturm errichtet.
Das Schloss wurde nicht als wehrhafte Burg, sondern als vornehmer Herrschaftssitz der Überetscher Adelsfamilie Firmian erbaut.
Christoph von Firmian, als Kanzler des Kaisers Maximilian in einer bedeutenden Stellung, erbaute sich im damals neuen Stil der Gotik einen standesgemäßen Herrschaftssitz. Zeitgleich wurde auch in unmittelbarer Nähe zum Schloss mit dem Bau der Hauskirche zu St. Sebastian begonnen.
Im Jahre 1528 wurde das Schloss um den westlichen Trakt erweitert.
Nach dem Tode des Ritters Bartholomäus von Firmian im Jahre 1528 kam das Schloss durch Heirat in den Besitz des Grafen Kaspar Thun, sein Sohn Arbogast verkaufte es 1621 an die Familie der Grafen Khuen-Belasi, welche es heute noch bewohnen.
Bezeichnend für die Konstruktion des Schlosses ist das ungewöhnlich hohe und steile, „nordisch“ anmutende Walmdach. Es gilt als das stilreinste gotische Schloss in Südtirol.
Die Formen der Fenster, Türen und Erker sowie das Gewölbe im Erdgeschoss weisen den typischen Stilcharakter der Südtiroler Spätgotik (1450 – 1550) auf.
An den Schlosshof grenzen die Mauerreste eines begonnenen Zubaues aus dem 17. Jahrhundert; diese großzügige Anlage wurde jedoch nie fertig gestellt und dient heute als schattiger Turniergarten oder wird für Feierlichkeiten und Feste gerne verwendet.
Aus dem 18. Jahrhundert stammen die den Schlosshof umgebenden Wirtschaftsgebäude; darunter ein eindrucksvoller, harmonischer Bau, welcher heute noch als Stall, Kornspeicher und Stadel dient.
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